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Die Karte, die Bedrohungen gegenüber Journalisten in Europa protokolliert, wird neu aufgelegt und erfasst nun auch Russland, die Ukraine und Weißrussland
Index on Censorship, die Europäische journalisten föderation und Reporter ohne grenzen freuen sich, die Ausweitung und Neugestaltung von Mapping Media Freedom bekannt zu geben. Das Projekt, das Bedrohungen gegenüber Journalisten innerhalb Europas registriert, schließt nun auch Russland, die Ukraine, sowie Weißrussland mit ein.
11 Sep 15

mmf-pr

Index on Censorship, die Europäische journalisten föderation und Reporter ohne grenzen freuen sich, die Ausweitung und Neugestaltung von Mapping Media Freedom bekannt zu geben. Das Projekt, das Bedrohungen gegenüber Journalisten innerhalb Europas registriert, schließt nun auch Russland, die Ukraine, sowie Weißrussland mit ein.

Die Karte, die im Mai 2014 erst aufgelegt wurde, dokumentiert Verstöße gegen die Medienfreiheit innerhalb der Europäischen Union und ihren Nachbarländern, einschließlich der Balkanstaaten und der Türkei. Sie erfasst Gewalttaten und Drohungen gegen Reporter, sowie juristische Auseinandersetzungen und Inhaftierungen.

Mehr als 700 Verstöße wurden im ersten Jahr auf der Karte registriert. Somit wurden alltägliche Gefährdungen der Medienfreiheiten aufgedeckt, die zuvor größtenteils unvermerkt und undokumentiert geblieben waren.

“Mapping Media Freedom hat die Art der Gefährdungen klar gekennzeichnet, denen sich Medienorganisationen und deren Mitarbeiter in ganz Europa tagtäglich gegenüber stehen – von geringfügigeren Einschüchterungsversuchen, Gewaltandrohungen, Inhaftierung, bis hin zu Mord. Die Existenz einer detaillierten Datenbank dieser Vorkommnisse – wovon die meisten zuvor unprotokolliert geblieben waren – hilft uns und anderen, Maßnahmen gegen die Täter zu ergreifen”, kommentiert Jodie Ginsberg, Vorsitzende des Index on Censorship.

Die neu aufgelegte Onlineplattform macht es politischen Entscheidungsträgern und Aktivisten leichter, Entwicklungen im Bereich Medienfreiheit zu erkennen und auf diese prompt zu reagieren, mit sofortiger Unterstützung oder einer konkreten Themenkampagne. Darüber hinaus bietet die Plattform gefährdeten Journalisten unterstützende Maßnahmen wie Rechtsberatung oder Schulungen im Bereich digitale Sicherheit. Jeder kann eigene Berichte auf der Seite einreichen, die anschliessend von der Projektleitung verifiziert werden.

“Zu einer Zeit, in der sich die Informationsfreiheit Gefährdungen gegenübersteht, die es seit den Zeiten der Sowjetunion nicht mehr gegeben hatte, ist es essentiell geworden, Journalisten und Blogger zu unterstützten. Während ein Teil des Kontinents in Autoritarismus abdriftet, ist Onlineüberwachung zu einer gemeinsamen Herausforderung geworden”, kommentiert Lucie Morillon, Programmdirektor der ROG.

Infolge von erneuter Finanzierung durch die Europäische Kommission enthält die Karte nun neue Funktionen, einschliesslich der Filterfunktion für einzelne Länder, sowie eine verbesserte Suchanfrage. Das Projekt hat darüber hinaus zum Ziel, neue Bündnisse zwischen Journalisten im ganzen Kontinent zu fördern, im besonderen zwischen jungen Medienarbeitern, die Hilfsquellen und eingehende Berichterstattung auf der Seite “Free Our Media!” nutzen können.

Als Antwort auf neue, drakonische Maßnahmen und Gewalt in der Region deckt sich die Neuauflage mit einer Ausdehnung nach Russland, die Ukraine und Weissrussland. Alle neuen Berichte aus den Gebieten werden auf englischer, sowie der Regionalsprache verfügbar sein.

“Die Ausweitung unserer Dokumentationssarbeit auf die Ukraine, Russland und Weißrussland bedeutet gute Neuigkeiten für Journalisten und Mitarbeiter von Medienorganisationen in der Region. Journalisten stehen üblicherweise im Mittelpunkt von Demonstrationen, bei denen es zu Ausschreitungen kommt, sowie von Zusammenstößen, bewaffneten Konflikten, wo die Gefahr besteht angeschossen, angegriffen, entführt, inhaftiert misshandelt oder sogar getötet zu werden. Berufsbedingte Schwierigkeiten für Journalisten bedeuten, dass sie zum leicht Ziel von Propagaaktivitäten werden können. Dank der Partnerorganisationen wird der EFJ weiterhin alle Verstöße gegen Medien dokumentieren und ein Bewusstsein dafür fördern, Starflosigkeit bei diesen Verstößen zu beenden” kommentierte Mogens Blicher Bjerregård, Vorsitzender des EFJ.

Länderkorrespondenten und Projektpartner – einschliesslich des Human Rights House Ukraine,der Media Legal Defence Initiative und der European Youth Press – werden zusammenarbeiten, um sicher zu stellen, dass Gefährdungen der Medienfreiheit in der Region klar gekennzeichnet und konfrontiert werden.

Der Ansprechpartner für weitere Informationen ist Hannah Machlin, Projektleitung [email protected], +44 (0)207 260 2671


 

Mapping Media Freedom


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